So viel hat sich diesmal gar nicht getan. Daher kann ich die Zeit ja mal nutzen einen groben Ersteindruck über den Jahrgang zu geben. Habe ich gerade erst kopfnickend in den Kommentaren gelesen: Ich vermute so ein richtiger Hammer wie letztes Jahr wird die aktuelle Messe nicht. Klar gibt es wieder eine Menge interessanter Neuheiten, der ein oder andere Pflichtkauf ist zumindest für mich schon notiert, aber trotzdem erwarte ich sehr wenige bis keine einschlagenden Klassiker, die es langfristig beispielsweise mit meiner Top 100 aufnehmen können. Viele eher kleinere „nette“ Spielchen sind dabei, viele vermutlich gute Erweiterungen, aber leider keine weltbewegende Innovation, die ich schon gar nicht mehr abwarten kann.
Vorab: Denkt daran, unter den folgenden Links findet Ihr nebst ersten Kommentaren und Bildern oft auch schon Spielanleitung beziehungsweise Erklärvideos! Auf die Plätze, fertig, los! Das Dungeon Twister Kartenspiel könnte ein Knüller werden, bildet es doch scheinbar alle entscheidenden Elemente der Reihe in handlicher Form ab – vielleicht braucht Dungeon Twister gar kein Brett und ist als Kartenspiel viel eleganter? Bei den Erweiterungen zu Tzolk’in, Galaxy Trucker, Keyflower und Dungeon Petz gibt es wohl wenig abzuwägen. Uwe Rosenberg kommt gleich mit zwei komplexen Neuheiten um die Ecke: Glasstraße und Höhlenbauern – die wollen selbstverständlich auf Herz und Nieren geprüft und verglichen werden. Auch Bremerhaven gibt bei Lookout seinen Einstand. Trains and Stations ist ein recht lockeres Würfelspiel um das Bauen von Zugstrecken und könnte das gewisse Etwas mehr an Idee und Komplexität bieten als viele andere Spiele dieser Kategorie. Lewis & Clark ist in erster Linie wunderschön und thematisch und verdient angespielt zu werden, auch scheint die Mechanik zu spannenden Entscheidungen zu führen. Besonders angelacht hat mich Dead Panic, obwohl ich sonst so gar nicht auf Zombiespiele stehe, zumal die oft auch noch grottenschlecht sind. Doch hier wird das interessante Koop-Konzept von Castle Panic aufgegriffen und um spannende Elemente erweitert, sodass ein etwas anspruchsvolleres und sehr thematisches Spiel dabei herauskommen könnte. Leider haben die Guten scheinbar keinen Stand, aber da muss ja irgendwie ranzukommen sein… Russian Railroads ist das neue größere Spiel bei Hans im Glück, also ansehen“.“ Francis Drake hat bereits viele gute Kritiken, scheint eine sehr gelungene Mischung aus Thema und Strategie zu sein und dabei auch eher innovative Mechanismen einzubinden – eines der wenigen nennenswerten Strategiespiele der Messe? Nauticus und Kashgar von Kosmos könnten wie gewohnt gute Familienspiele abgeben. Madeira trumpft mit einer neuen Würfelmechanik auf und könnte sich so in die von mir so geschätzten „Strategiespiele mit Würfeln“ einreihen. Amerigo bei Queen Games ist nun mal ein Feld – hier muss das Sortiment aber in aller Ruhe angespielt werden, die Escape Erweiterung Quest beispielsweise erwies sich nach dem Regelstudium als ausgesprochen schwach. A Study in Emerald ist wohl ebenso ein Blender. Sicherlich kommt aus gut 700 Neuheiten noch der ein oder andere Geheimtipp dazu, hier muss aber erst viel getestet werden – die Ergebnisse findet ihr in den kommenden Wochen ganz genau hier.