Spielvorstellung: Mage Knight: Die verschollene Legion [Erw]
Diese Erweiterung ergänzt in erster Linie mehr vom Gleichen: Eine neue Heldin, zusätzliche Aktionskarten, Zauber und Artefakte, weitere Einheiten, Feinde und Spielplanteile. All das ist hübsch umgesetzt und bringt vor allem Abwechslung aber auch spannende neue Elemente ins Spiel: Wälle und Irrgärten wollen überwunden werden, Strauchdiebe und Heroen schließen sich besonders gerne böswilligen oder rechtschaffenen Spielern an und manche Feinde weichen nun aus oder geben sich als hinterhältige Attentäter. Ein besonderer Mehrwert besteht in den zusätzlichen Basisaktionskarten – jeder Held erhält eine weitere ganz individuelle Grundkarte, welche sein Deck gleich von Beginn an etwas stärker von denen der anderen abhebt. Sehr toll auch, dass obendrein von dem Autor inzwischen ausgebesserte Karten und Plättchen zum Austausch beiliegen und das Spiel so formschön auf den neuesten Regelstand gebracht werden kann.
Der auffallendste Neuzugang ist nun aber der sogenannte General Volkare und seine entsprechenden Szenarien: Der General hat seine eigene Miniatur und streift als Gegenspieler der Helden selbst durchs Land, heuert jenachdem weitere Armeen oder greift nahestehende Spieler und Städte an – alles das ist durch eine sehr intelligente und anpassbare Deckmechanik umgesetzt, welche den bisherigen Dummy-Spieler ersetzt. In zwei Varianten startet er entweder sehr nah bei den Spielern oder auf der gegenüberliegenden Spielplanseite und versucht eine Stadt zu finden und zu erobern oder durch das Portal zu schreiten – in beiden Fällen bringt er ein spannendes, hundsgemeines und vor allem bewegliches Ziel ins Spiel, und erhöht dabei auch merklich aber nicht aufgesetzt den Zeitdruck. Zwar kann Volkare auch weniger nennenswert in andere Szenarien oder Spielerkämpfe eingebaut werden, sein wahres Potential entfaltet dieser allerdings nur in Solo- und kooperativen Spielen.
Die verschollene Legion macht ein komplexes und teilweise kompliziertes Spiel noch komplexer und komplizierter, und richtet sich somit ausschließlich an die wahren Liebhaber. Kompetitive Spieler profitieren beinahe gar nicht vom General und sollten sich überlegen ob allein neue Karten und Plättchen eine Anschaffung Wert sind beziehungsweise Mage Knight überhaupt oft genug auf den Tisch kommt um diese zu rechtfertigen. Besonders für Solo- und kooperative Spieler ist die wohlgemerkt erste Erweiterung allerdings ein Leckerbissen der alles richtig macht.
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