Alarm! Die Sirenen heulen und wir rutschen die Stange herab in die Fahrzeughalle. Schnell greifen wir Jacke und Helm und hasten zum Löschfahrzeug. Dann geht es mit Blaulicht und Martinhorn zu unserem Einsatzort.

Dieser Einsatzort ist das Spielbrett von Flash Point. Jeder Spieler verkörpert einen Feuerwehrmann und alle versuchen gemeinsam das Feuer im Haus zu bekämpfen und die Bewohner zu retten.

Flash Point ist ein echter Geheimtipp unter den kooperativen Spielen. Es ist fordernd und abwechslungsreich, aber vor allem ist es ein spannendes Spiel mit viel Liebe zum Detail.

Die Regeln sind simpel: Während seines Zuges darf man verschiedene Aktionen ausführen: Sich bewegen, Feuer oder Rauch löschen, Personen aus dem Haus tragen oder eine der Sonderaktionen ausführen. Im Expertenspiel, welches ich jedem empfehlen mag, verkörpert jeder Mitspieler einen Spezialisten, welcher zum Beispiel besonders gut löschen kann oder sich mit Gefahrstoffen auskennt.

Nach einem Zug muss man schauen wo es im Haus noch brennt oder ein gelöschtes Feuer wieder ausbricht. Dabei kann es auch zu Explosionen kommen, welche sich katastrophal auswirken können. So kann eine Explosion eine vermisste Person, welche in der Nähe liegt töten oder die Struktur des Hauses beeinträchtigen. Wenn zu viele Personen nicht gerettet werden konnten oder wenn es keine Spielsteine mehr gibt um Strukturschäden zu kennzeichnen stürzt das Haus ein und das Spiel ist verloren.

Hier sieht man den Gefahrstoffspezialisten, wie er über die Drehleiter in den ersten Stock einsteigt um dort das Gefahrgut vor dem Feuer zu schützen.

Flash Point war eins der besten Spiele, die ich 2012 (ja, da war es schon nicht mehr ganz neu) aus Essen mitgebracht hatte. Einiges hängt hier vom Würfelglück ab. So kann es passieren, dass sehr ungünstige Startbedingungen es fast unmöglich machen das Spiel zu gewinnen. Aber auch wenn es nach einem sehr einfachen Spiel aussieht darf man sich nicht zurücklehnen. Nur eine ungünstige Durchzündung kann das Spiel völlig wandeln. Das macht einen wesentlichen Reiz des Spiels aus.
Das Gefühl hier gemeinsam etwas zu erreichen ist ganz besonders stark ausgeprägt, vielleicht auch wegen des deutlich realistischeren Szenarios. Obwohl ich auch viel Freude habe gegen Drachen und Kobolde in die Schlacht zu ziehen.

Flash Point bietet – besonders mit der Fülle an zusätzlichem Spielmaterial (besitze das ‚einmal alles‘-Paket von der Kickstarter-Aktion für die große Extreme Danger-Erweiterung) – sehr viel Abwechslung mit unterschiedlichen Spielplänen und Gefährdungsleveln. So muss man sich nicht nur darum kümmern die Bewohner (Vater, Mutter, Kind, Katze, Goldfisch,…) zu retten, sondern auch noch Gefahrstoffe bergen ehe sie explodieren, und immer das Feuer unter Kontrolle halten. Die Kontrolle ist wichtig. So sind ein paar Flammen noch nicht schlimm, aber brennt es an zu vielen Stellen droht jeder Würfelwurf, wo das Feuer sich ausbreitet, weitere Explosionen auszulösen, welche das Spiel schnell beenden können. Das passierte in meiner ersten Partie, in der ich noch vorschlug erst die Verletzen zu retten und sich dann um den Brand zu kümmern, wie es die Feuerwehr in der Realität auch tut. Allerdings muss die auch nicht erleben, dass stets dort wo der Löschspezialist gerade sein Werk getan hat neuer Rauch entsteht und es zu einem neuen Aufflammen des Feuers kommt 🙂