Hallo, schon wieder mag ich Euch ein abstraktes Spiel vorstellen (spiele auch viele andere Genres gerne, darum soll es nicht bei den abstrakten Titeln bleiben, versprochen).

Die Dolmengötter ist ein Spiel für zwei bis fünf Spieler und jeder versucht mit seinen Druiden die wertvollsten Dolmen zu bauen. Dafür schickt man seine Druiden über das Spielfeld und versucht Mehrheiten auf den Dolmenfeldern zu erzeugen. Diese erlauben es verdeckt einen Zählstein (Dolmen) zu setzen, welcher zum Ende des Spiels Punkte bringt.

Der Proleek (auch Gigantengrab genannt) ist ein Dolmen im Nordosten Irlands (Quelle: Wikimedia)

Dolmen sind steinzeitliche Gebilde, die vermutlich ursprünglich als Grabstätten errichtet wurden, teilweise aber auch als Opferaltare oder Versammlungstätten dienten. Sie sind überwiegend in Westeuropa, aber auch bis in den Orient verbreitet und sogar in Japan, Korea und Indien zu finden.

In jeder Runde muss man sich entscheiden ob einer der eigenen Druiden weiterwandern, Kräuter sammeln oder woanders hin fliegen soll. Wenn der Druide wandert bewegt er sich ein Feld weiter und markiert das verlassene Feld mit einem Stein. Druiden darf er überspringen, Steine allerdings nicht. Wenn er Kräuter sammelt legt er sich hin (oder bückt sich um zu sehen, was zu seinen Füßen wächst). Ein Druide, der Kräuter gesammelt hat kann in seiner nächsten Bewegung einen Druidenflug durchführen und sich auf ein beliebiges freies Feld stellen.

Auf dem Spielfeld sind vier- sechs- und achteckige Steinkreise aneinander gereiht. Auf diesen gilt es Mehrheiten zu erreichen. Dazu werden alle Steine gezählt, die den Steinkreis einschließen. Damit eine solche zustandekommt muss mindestens eine weitere Farbe ebenfalls am Bau beteiligt sein. Erringt man eine Mehrheit darf man einen seiner Dolmen auf die Dolmen im Steinkreis legen. Wenn man einen Ausgleich erzielt darf man einen Dolmen unter den Steinkreis legen.

Sobald ein Steinkreis vollendet wurde wird dieser gewertet. Der oberste Dolmen bekommt dafür einen Multiplikator von drei, vier oder fünf auf seinen Wert. Der darunter einen um eins reduzierten Multiplikator und so weiter.

Das Spiel endet wenn der erste Spieler alle seine Dolmen gebaut hat oder alle Steine aller Spieler eingesetzt wurden. Alle verbliebenen Steinkreise werden dann noch gezählt und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAMir persönlich gefällt Die Dolmengötter sehr. Es ist in einer guten halben Stunde gespielt und bleibt die gesamte Zeit spannend. Kann man seine Wunsch-Dolmen auch wirklich oben auf dem Steinkreis verteidigen, damit sie punkten? Und wie kann man einem Mitspieler doch noch einen auswischen? Es kommt schon darauf an wo man seine wertvollen Dolmen investieren möchte, doch das Glück (oder der Unsicherheitsfaktor Mitspieler) spielen doch eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Da sich fast jede Bewegung auf mindestens zwei Steinkreise auswirkt muss man einiges beachten und es gewinnt nicht unbedingt der Spieler, der schnell alle seine Dolmen verbauen konnte.

Auch wenn das Spiel optisch wirklich nicht mit heutigen Veröffentlichungen mithalten kann (Du hast ja Recht, Daniel) bietet es eine sehr gelungene leichte Alternative zu den abstrakten oder taktischen Spielen und das bei mehreren – oder gerade durch die größere Zahl an – Spielern.

Die Dolmengötter, erschienen 2005 bei eggertspiele, ist leider auch eins der Spiele, die man heute nur noch mit Glück auf dem Flohmarkt finden kann.

Weiterführende Links:

Die Dolmengötter bei BoardGameGeek