An einem für Mitte März ungewöhnlich warmen Tag haben sich wieder ein paar wackere Gesellen zu einem netten Spieldichein zusammengefunden. Gespielt wurde  unter anderem diesmal:

  • Archipelago
  • Splendor
  • Descent: Die Reise ins Dunkel (Zweite Edition)
  • Blood Bowl: Team Manager
  • Brügge
  • Mush! Mush!: Snow Tails 2

Andreas spielte …

pic1640388Wir haben zu dritt ein neues Archipel entdeckt. Malte konnte ziemlich schnell mit geglückten Entdeckungen sein Gebiet erweitern, während Heide und ich jeder zwei Sackgassen hinnehmen mussten. Wir haben dadurch aber jetzt auch nicht allzu viel an Fahrt verloren. Insgesamt muss man auch sagen, dass uns die Eingeborenen recht wohlgesonnen waren. Es gab wenig Nachfragekrisen, und die die kamen konnten wir recht locker bewältigen. Das führte aber auch dazu, das wir etwas zu lasch mit der Zufriedenheit der Bürger umgingen. Es wurden fleißig Steuern erhoben und Malte hat sich mit seiner Barbarenkarte durch Plündern von Resourcen auch nicht für viele Freunde auf den Inseln gesorgt. Auch deswegen hatten wir ihn schon im Verdacht vielleicht doch ein Separatist zu sein.

Dem war aber nicht so und  so sind wir dann ziemlich am Ende des Spiels mit Haaresbreite an einer Revolte vorbeigeschrammt. Mit einem Haufen Geld mehr in der Tasche und den richtigen Siegpunktbedingungen gewann dann Malte knapp vor Heide die mit gleicher Punktzahl (11 Punkte) Platz zwei einheimste. Meine Vernachlässigung der Personen und Fortschrittskarten bescherte mir den dritten Platz (9 Punkte).

Mir gefällt Archipelago jedenfalls außerordentlich gut, auch wenn das mit den Punkten am Ende etwas unrund wirkt. Aber bis dahin hat man ein unheimlich stimmungsvolles und spannendes Spiel erlebt. Ich bin auch schon mächtig gespannt, wie sich die aus auf seltenen Nadelhölzern gepresstem Papier und einer Spezial-Spezialtinte gedruckten Erweiterungskarten (jedenfalls wenn man vom Preis der Erweiterung ausgeht) auf das Spiel auswirken werden.

Daniel spielte …

zusammen mit Andrea, Conny, Peter und später auch Matthias Descent – Die Reise ins Dunkel. In letzter Zeit spiele ich das viel, und immer als Overlord. Vor Urzeiten haben wir (das heißt Andreas als Overlord, Ingo war auch noch dabei, und irgendjemand, den ich jetzt gerade vergesse, auch noch … ja, und ich) eine Kampagne begonnen, aber irgendwann ist das eingeschlafen, vermutlich, weil Andreas zu faul war, seine Riesendescentkiste mitzuschleppen ;), oder weil der Cult of the New lockte und Neuheiten auf den Spieltisch schwemmten – ist ja oft so.

Jedenfalls haben wir nun eine neue Kampagne angefangen. Die Charaktere sind lustigerweise die selben wie in meiner „Zuhausekampagne“, nämlich Witwe Tara (Witwe Bolte, gespielt von Conny), Jaine (gespielt von Andrea), Avric („Albrecht“, gespielt von  Matthias) und Syndrael (gespielt von Würfelgott Peter), aber interessanterweise haben alle Spiele genau die anderen Archetypen ausgewählt, so dass es nun doch für mich als Overlord völlig anders ist.

Descent

Ein Merriod belästigt Albrecht und Witwe Bolte, während Cindy im Vordergrund ein bisschen aufräumt. Sehr ordentlich.

Wir begannen nach der konfusen Spielerklärung durch mich mit dem Standard-Anfangs-Szenario (gibt es da eigentlich eine Alternative?), in dem es doch tatsächlich einmal ganz gut für den Overlord aussah. Ich habe natürlich trotzdem verloren, aber immerhin hatten es vier der erforderlichen fünf Goblins vom Feld geschafft. Und im nächsten Zug hätte ich … also … naja, hätte, hätte …

Die Helden wählten die Schwingen des Todes als zweite Mission (die hatte ich ja gerade am vergangenen Wochenende zuhause gespielt …). Dieses Mal dachte ich wirklich, ich hätte eine Chance, denn von den zehn Felsbrocken, die für Sieg des Overlords erforderlich sind, hatte ich schon acht auf dem Feld. Meine Merriods hatten den Helden anfänglich stark zugesetzt, so dass sie nicht wirklich voran kamen. Eine Netzfalle (die ich gerade frisch als Overlordkarte gekauft hatte) kostete die nervenden Helden einen zusätzlichen Zug, und siehe da, alles war schön.

Doch ich hatte die Rechnung ohne Cindy gemacht, die sich dank ihrer Heldentat um meine Monster herumbewegte und so in die Schlucht gelangte, wo sie dann den Weg für die anderen unwerten Helden frei machte, die dann problemlos entkamen.

Aber: wir haben etwas falsch gespielt! Denn: wenn ein Monster bei der Verstärkung nicht platziert werden kann, weil eine Figur im Weg steht – und die abgefeimten Helden hatten das ständig gemacht: sie platzierten das doofe reanimierte Skelett Todfried auf dem Eingang, auf dem ich den Merriod spawnen wollte und veranlassten mich dazu, nur Höhlenspinnen aufzustellen – also, wenn aber nun eine Figur im Weg steht und der Overlord nicht neue Monster aufstellen kann, dann darf das neue Monster auf das nächste freie Feld gestellt werden. Hätten wir das richtig gespielt, dann hätten auch die Merriods für mehr Ärger gesorgt. Aber gespielt ist gespielt, und ich akzeptiere erhobenen Hauptes und mit zitternder Unterlippe meine Niederlage.

Die zweite Szene des Szenarios haben wir dann leider nicht mehr geschafft, weil es doch alles ein bisschen lange gedauert hatte und außerdem Malte ungemütlicherweise begann, den Laden abzuschließen. Wie unhöflich! 😉

Fazit für den Abend: ich liebe Descent, in mancher Weise für mich das perfekte Spiel. Und es hat mir sehr viel Spaß mit Euch gemacht, liebe Leute. Andreas‘ Meinung, dass man Descent nur dann als Overlord spielen kann, wenn man das Spiel liebt (und nicht, weil man gewinnen möchte), möchte ich zumindest im Moment mit meiner begrenzten Erfahrung noch nicht unterschreiben, denn ich habe schon einmal eine Mission gewonnen und war bei dem Spiel an diesem Abend ebenfalls kurz davor. Und – und das sage ich jetzt echt ehrlich ohne Trotz und Tränen in der Stimme – eigentlich hätte ich ja auch heute gewonnen. Der Sieger der Herzen sozusagen.

Ich freue mich schon auf die Erweiterungen von Descent, die ich aber erst kaufen werde, wenn ich einmal mit einer Kampagne komplett durch bin, das habe ich mir geschworen. Dann kaufe ich aber gleich alle auf einmal. 🙂