Trotz Biergarten-Wetter war am Freitag auch der Spieleabend gut besucht. Ca. 15 Spielende und Zuschauer waren an mehreren Tischen versammelt: Diese Spiele wurden gesichtet:

  • Village
  • Lewis & Clarke
  • Sails of glory
  • Battlelore (2nd)
  • Jamaica
  • Qwirkle
  • Absacker
  • Schraube locker
  • Hamsterbacke
  • Romans go home!
  • Schau mal! Was ist anders?

Ingo spielte:

Noch einmal Battlelore (2nd ed.), diesmal habe ich es Steffen beigebracht. Und ich scheine dabei eine Serie zu beginnen, bei denen ich haushoch gegen Neulinge verliere (sorry, Daniel, unsere Partien waren noch der Prolog der Serie ;-)). Am Anfang sah es so aus, als hätte ich einen klaren Positions- und Szenariovorteil … aber mal wieder habe ich doch einen Aufstellungsfehler gemacht und somit eine Flanke fast punktlos aufgeben müssen. Auf der anderen Flanke war ich stärker, aber vom Pech verfolgt. Die Mitte war im Spiel kaum von Relevanz, zu viel Gelände für einen effektiven Zug. Steffen hat dann am Ende auch noch seinen Roc-Reiter sehr geschickt eingesetzt. Insgesamt lag ich – auch durch eigenes Zutun – immer ein oder zwei Schritte hinterher und musste mich zuletzt 16:10 geschlagen geben.

Danach spielten wir zu sechst (Steffen, Krisse, Lothar, Martin, Matthias und ich) eine Partie Jamaica, welches Krisse hier auch schon mal in seiner „You don’t know …“-Rubrik vorgestellt hatte. Der allein durch Anwesenheit und Ruf schon favorisierte Lothar setzte sich bald ab, aber … bei Jamaica gewinnt ja nicht nur der Schnelle, sondern vor allem auch der Reiche. Und so kam es, daß er sowohl beutemäßig, abr letztlich auch im Rennen, eingeholt wurde … von Steffen … und Matthias … und Martin …. und mir … und Krisse … und … nee dann kam keiner mehr, der noch hätte vorbeiziehen können. Und wenn Lothar nicht gewinnt, dann wäre damit eigentlich auch bewiesen, dass Jamaica KEIN Rennspiel ist, sondern … ein Spiel, bei dem Geld, Nahrung und Kannonen gesammelt werden … auf einem irgendwie wie eine Rennstrecke aussehenden Spielplan. Und es hat Spaß gemacht!! Gerne wieder

Zuletzt spielte ich mit Krisse, Lothar und Matthias noch eine Runde Romans go home! . Jeder Spieler hat einen identischen Clan von neun Mitgliedern (alle durch Karten repräsentiert und mit den Werten je einmal 1-7 und zweimal 9), mit denen über drei Runden je sechs Kastellabschnitte (ebenfalls Karten) erobert werden wollen. Vor jeder Runde werden von den neun Karten 7 zufällig gezogen, von diesen sieben wähle ich je eine Karte, die ich verdeckt an ein ausliegendes Kastell anlege (die siebte Karte wird ungenutzt abgeworfen). Dies machen alle Spieler gleichzeitig. Schließlich werden zuerst die Karten an der linken Kastellkarte (immer die mit dem niedrigsten positiven Punktwert) aufgedeckt und gewertet, danach geht es weiter von links nach rechts (rechts liegt immer der höchste positive Punktwert). Die höchste gespielte Zahl gewinnt den Abschnitt, wobei unterlegene Karten der Mitspieler liegen bleiben und für den jeweils nächsten Abschnitt noch zählen. Derjenige, der punktet, muss seine Karte(n) jedesmal komplett ablegen, und erst dann … d.h. es liegen nachhher für einzelne Spieler durchaus mal 3 oder 4 Karten offen. Jede Karte hat noch unterschiedliche Fähigkeiten, die nur in dem Moment ins Spiel eingreifen, sobald die Karte aufgedeckt wird. Auch die Kastelle haben häufig Funktionen, die das Spiel bei deren Eroberung beeinflussen. Es gibt auch 4 Legionskastelle, die Minuspunkte bei der Eroberung bringen, aber – und dieser Kniff gefällt mir sehr – schafft es jemand, drei dieser Kastelle zu erobern, gewinnt er sofort! Insgesamt ist es ein solides Spiel, bei dem wir einige Ahh- und Oh-nein-Momente hatten. Kein Überflieger und nur begrenzt planbar, aber als Absacker könnte es für mich immer mal wieder mal eine Alternative sein. Vor allem ist es schnell gespielt.

Krisse spielte:

Ich habe zuerst eine Runde Lewis & Clark gespielt, was ich schon auf der Spielemesse 2013 auf dem Radar hatte und seit einem halben Jahr auch Zuhause im Regal stehen.
Lewis & Clark ist ein Rennspiel, aber viel kniffliger als die üblichen Vertreter. Man versucht mit seinem Expeditionsteam schneller als die Mitstreiter die Westküste Amerikas zu erreichen. Dafür braucht man Material und die Hilfe der amerikanischen Ureinwohner um entlang des Missouri River und durch die Rocky Mountains bis an den Pazifik zu gelangen. Die Idee des Spiels mit seinen Karten, die man als Indianerverstärkung oder als Tätigkeit spielen kann ist sehr gelungen. Auch die Grafik des Spiels ist sehr liebevoll gestaltet. Zum Spiel: Am Anfang musste ich mich noch etwas hinein finden, doch konnte dann ganz gut mithalten. Ich glaube, dass es mehrere gute Strategien gibt, das Spiel zu entscheiden. Ich habe dieses Mal versucht möglichst wenige Expeditionslager aufzuschlagen, aber dafür weite Sprünge nach vorne zu machen, was so lange klappte, bis ich bei den Rockys ankam. Dort wurde ich unsanft ausgebremst was mich zwang eine etwas ungünstigere Runde zu spielen. Doch durch die Berge und dann den Columbia River herunter konnte ich noch einmal deutlich Fahrt aufnehmen und mit einem oder zwei Zügen Vorsprung vor Malte und Katrin das Fort Clatsop erreichen.

Ich muss Ingo widersprechen, denn wenn mich nicht alles täuscht war ich (fast mittellos und gerade so in die Punkte gerutscht) mit nur zwei Siegpunkten arg weit hinten, auch die verfluchten Schätze Lothars haben das nicht mehr ausgeglichen.
Zu Jamaica schrieb ich bereits hier. Ein wirklich tolles Renn- (und Loot- und Schubs)spiel, auch wenn ich dieses Mal wirklich chancenlos war.

Zuletzt die Runde Romans go home!, die ich auch wirklich nett fand. Besonders zu viert ist das Spiel kaum planbar, was aber auch einen Reiz ausmacht. Denn Überraschungen sind garantiert. Mit dem Spiel habe ich einen Abend mit besonders schönem (alle drei) und aufwändigem (L&C, J) oder witzigem (Rgh!) Spielmaterial abgeschlossen.